Ab dem 2. August haben wir rechnerisch alle Ressourcen der Erde für das Jahr 2023 verbraucht. Damit leben wir weltweit so, als stünden uns 1,75 Planeten zur Verfügung – mit verheerenden ökologischen und wirtschaftlichen Folgen. Für eine Umkehr dieses Trends gilt es, ressourcenintensive Branchen wie z.B. den Bau zirkulärer zu gestalten – der digitale Marktplatz SECONTRADE bietet dafür eine optimale Lösung.

Die „Global Footprint Alliance“ berechnet jährlich den Tag, ab dem wir aus Ressourcensicht über unsere Verhältnisse leben – und damit die Erde erschöpfen. In Österreich war der nationale „Country Overshoot Day“ bereits am 6. April, den „Earth Overshoot Day“ begehen wir weltweit etwas später – aber seit 1971 kontinuierlich zu früh. Um Ressourcenknappheit und Klimaerwärmung zu mildern, ist das Prinzip der Kreislaufwirtschaft entscheidend für eine lebenswerte Zukunft künftiger Generationen.  

Dicke Luft beim CO2-Verbrauch

Der steigende Bedarf an Rohstoffen erschöpft die endlich vorhandenen Ressourcen. Allein in den vergangenen 50 Jahren hat sich der Verbrauch weltweit vervierfacht und hinterlässt durch den Abbau, Transport und die Nutzung dicke Luft: Die CO2-Emissionen erreichten 2022 mit 36,5 Gigatonnen erneut einen Höhepunkt und treiben die Klimaerwärmung voran – aber nicht nur: Ungleich verteilte, endlich verfügbare Rohstoffe sorgen für hohe Abhängigkeiten und fragile Lieferketten. Verdeutlicht wurde das zuletzt durch massive Engpässe von Sand und Kies in der Bauwirtschaft, die als eine der ressourcenintensivsten Branchen gilt.

Zirkulärer Bau als Fundament der Kreislaufwirtschaft

Die Baubranche verbraucht die Hälfte der weltweit abgebauten Rohstoffe und stellt das größte Abfallaufkommen innerhalb der EU dar. Ziel des europäischen Green Deals und der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie ist es daher, das Potenzial zur Ressourcenschonung in diesem Bereich besser auszuschöpfen, etwa durch die erhöhte Wiederverwertung von Abbruchmaterial, mineralischen Bauabfällen und damit verbunden, die Steigerung des Anteils von Sekundär-Rohstoffen. Das ermöglicht innovative Zugänge entlang der Wertschöpfungskette: Das Recycling von Altziegel stellt etwa eine Alternative zu Sand und Kies dar. Die fachgerechte Behandlung ermöglicht den Einsatz als Substrat für den Wegebau, die Dachbegrünung oder den Sportplatz und ist in Verbindung mit Altbeton ein Beispiel für zementfreien Recycling-Beton.

„Move the Date“ – SECONTRADE als Teil der Lösung

Die Steigerung der Ressourceneffizienz in der Baubranche hat damit höchste Priorität, um den Overshoot nach hinten zu verschieben. Gemäß dem Motto „Move the Date“ müssen alle Schnittstellen berücksichtigt werden, um einen geschlossenen Kreislauf zu ermöglichen. Das hat SECONTRADE früh erkannt und führt Bedarf und Nachfrage hochwertiger Sekundär-Rohstoffe, darunter auch Baureste, auf dem digitalen Marktplatz zusammen. Damit unterstützt die Plattform ein nachhaltiges Rohstoffmanagement in Österreich und Europa und leistet einen wichtigen Beitrag für eine klimaneutrale Zukunft.